Bildung
Stipendien und Unterstützung der Gemeindeschule
Seit 2013 unterstützen wir talentierte Mädchen aus armen Familien im Schulbesuch. Obwohl die Grundschule unentgeltlich ist, fallen für die Familien zusätzliche Kosten für die Schuluniform, für Schulmaterial, Transportkosten und Mittagessen an. Die Schulstipendien, für die sich die Mädchen bewerben müssen, ermöglichen ihnen, weiterhin zur Schule zu gehen.
Studien zeigen klar, dass Mädchenbildung weitreichende Wirkung zeigt: Mädchen, die länger zur Schule gehen, heiraten später, bekommen weniger Kinder und haben Aussicht auf einen höheren Lohn.
In den Gemeindeschulen machen die Kinder die ersten Lernerfahrungen. Wo nötig, unterstützen und fördern wir die Beteiligten mit dem Ziel, dass die Eltern ihre Kinder frühzeitig einschulen.
Peer to Peer und Frühförderung
Jede Unterstützung erfordert einen eigenen Beitrag. Weil Schulstipendien für Einzelne zwar hilfreich sind, wir jedoch mehr Kinder erreichen möchten, haben wir das P2P-Programm entwickelt. Die Idee ist einfach, die Wirkung erstaunlich: Die älteren Schülerinnen aus dem Stipendienprogramm unterrichten die jüngeren Kinder im Dorf in Rechnen. Dabei geht es vor allem darum, spielerisch eine Vorstellung des Zahlenraums zu erhalten und einfache Rechenaufgaben lösen zu können.
Mit dem Early Childhood Projekt (Frühförderung) versuchen wir, vermehrt Kinder im Vorschulalter zu erreichen. Auch hier werden die älteren Schülerinnen in Workshops darin geschult, wie sie die Kleinen spielerisch fördern können.
Ein toller Nebeneffekt ist, dass die jungen Lehrerinnen selbst sicherer im Rechnen werden und erfahren, wie sie jüngeren Kindern spielerisch Wissen vermitteln können.
Praktische Ausbildungen für Jugendliche
2016 haben wir erstmals einem Jugendlichen zu einem Berufstraining verholfen. Nach neun Monaten bei einem Velomechaniker und mit einem Set mit den wichtigsten Werkzeugen hat sich unserer erster Lehrling im Dorf selbständig gemacht und flickt nun für alle die Fahrräder. Ein willkommenes Zusatzeinkommen neben der Landwirtschaft.
Weitere berufliche Trainings werden Jugendlichen, insbesondere den Absolventinnen aus dem Stipendienprogramm, vermittelt. Eine praktische Ausbildung ist für die jungen Leute Grundlage, um später eine Arbeit zu finden, ein Einkommen zu haben, ihre Familien (mit) zu unterstützen und selber eine Familie gründen zu können.
Einkommen
Frauenprojekt
Dieses Projekt vereint die Idee von Bildung, Förderung des Unternehmerinnentums und Mikrokredit. Als ein schweizerischer Frauenverein eine grössere Spende machte, beschlossen wir, diese den Frauengruppen vor Ort zukommen zu lassen und lancierten einen Wettbewerb. 27 Bewerbungen gingen ein, drei wurden am Ende ausgewählt und die Frauengruppen erhielten ein Startkapital.
Die Frauengruppen haben hart gearbeitet, haben Abklärungen getroffen und einen Bussinesplan mit Budget ausgearbeitet. In Kulaa und Gbirima ist je eine Gruppe mit der Seifenproduktion beschäftigt, in Gbirima eine zweite Gruppe als Stoff- und Kleiderverkaufsunternehmen unterwegs. Das Projekt ist mit Bildungsangeboten verbunden, die allen Interessierten im Dorf offen stehen.
Anbautechnik
In der Zusammenarbeit mit einer anderen NGO vor Ort entstand das «Knoblauch-Projekt». Einige Frauen erhielten die Möglichkeit an einem Experiment teilzunehmen, wobei es um die Erweiterung der kultivierten Pflanzen ging. Eine Doktorandin brachte neue Anbautechniken und eine neue Knoblauchsorte ins Dorf.
Mikrokredit
2011 startete unser erstes Projekt: Die Bereitstellung eines Mikrokredits in Kulaa und ein Jahr später in Gbirimah. Die Magazia (Chefin der Frauengruppen) verwaltete das Geld und hat gemeinsam mit den Frauen die Rückzahlungsbedingungen ausgehandelt. Unterstützt wurden die Frauen von Walisu, der regelmässig vorbeikam. Begleitend zum Mikrokredit wurden Workshops veranstaltet.
2015 haben wir den Kredit ganz in die Hände der Magazias gelegt und werden nur noch aktiv, wenn es darum geht, einzelne Frauen oder Frauengruppen beim Zugang zu einem Mikrokreditinstitut zu unterstützen.
Gesundheit
Gesunde Kinder
Workshops zu verschiedenen Themen
Wissen um Risiken, Gefahren, aber auch Stärkung der Sicherheit und des Selbstvertrauens lassen sich am besten in Gruppenveranstaltungen vermitteln. So bilden zum Beispiel sauberes Wasser und ein elementares Wissen um Hygiene im Alltag die Grundlage, um gesund und arbeitsfähig zu bleiben. Dies sind Grundvoraussetzungen für die hart arbeitenden Bauern in den Dörfern.
In regelmässigen Workshops werden Wissen verbreitet, Diskussionen geführt und viele Fragen geklärt.
Themen sind z.B.
– Hygiene und Wasser
– Ernährung
– Erste Hilfe bei kleinen Verletzungen
– Wissen um Krankenversicherung und Zugang zu ärztlichen Diensten u.a.m.